Dienstag, 12. Juli 2011

6. Juli 1973 - Stevie Wonder's Autounfall

Heute werfen wir einen Blick auf den 6. Juli 1973, als der damals 23jährige Soul- und Motown-Sänger Steveland Hardaway Judkins Morris, auch bekannt als Stevie Wonder, auf dem Weg zu einem Benefizkonzert in North Carolina einen schweren Autounfall hatte. Angeblich hörten er und der Fahrer, sein Cousin, gerade sein neues Album, als das Auto mit einem Lkw davor zusammenstieß. Ob es aus Ablenkung geschah, oder der Fahrer abrupt bremste, ist bis heute umstritten.
Stevie Wonder war nach dem Unfall unansprechbar und hatte schwere Kopfverletzungen. Er lag einige Tage im Koma und als er aufwachte, hatte der schon seit kurz nach seiner Geburt blinde Sänger kurzzeitig auch seinen Geruchs- und Geschmackssinn verloren.
Als die Polizei am Unfallort angekommen war, war Wonder bereits im Krankenhaus, was den lokalen Polizeireporter nur noch fragen ließ: „Wer zur Hölle ist Stevie Wonder?“
Diese Frage stellt heute wohl keiner mehr.
Nach 4 alben unter den „500 greatest albums of all time“ (lt. Rolling Stone magazine), Filmsountracks für Francis Ford Coppola und Spike Lee, einem Oscar für „I just called to say I love you“, mehr als 100 Millionen verkauften Alben weltweit und insgesamt über 30 US-top ten hits, darunter „Superstition“, „You are the sunshine of my life“, „Signed, sealed, delivered I´m yours“ oder „Higher Ground“, und 22 Grammy Awards, die meisten die ein Solo-Künstler je bekommen hat, weiß wohl mittlerweile auch die Polizei von North und South Carolina, wer Stevie Wonder ist.
Der Unfall, und die Freude über das behaltene Leben, beeinflussten einige seiner darauf folgenden Songtexte, sowie wohl auch seine politischen und humanitären Aktivitäten. So wurde er auch UN-Friedensbotschafter und war maßgeblich an den charity singles „We are the world“ und „That´s what friends are for“ beteiligt.
Seine Lieder wurden unter anderem von den Red Hot Chilli Peppers, Mary J. Blige und Tupac Shakur gecovert.
Die Ärzte im Krankenhaus bestätigten, dass Stevie Wonder nicht überlebt hätte, hätten ihn seine Freunde – entgegen der Regel, den Unfallort nicht zu verlassen – nicht noch vor Eintreffen der Polizei weggebracht.
Wir haben es also der Umgehung einer Regel zu verdanken, dass unsere Welt – nicht nur musikalisch – ein bisschen reicher ist.
(C) 2011 Sandra Andres

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