Dienstag, 12. Juli 2011

11. Juli 1951 - Moondog Rock'n'Roll Party

Heute gehen wir zurück zum 11. Juli 1951, als Alan Freed, der Vater des Rock'n'Roll, zum ersten mal auf „WJW Radio“ seine Sendung „Moondog Rock'n'Roll Party“ ausstrahlte. Freed hatte bemerkt, dass Rhythm and Blues immer beliebter wurde und sich gut verkaufte und startete so seine Sendung, in der er hauptsächlich Rhythm and Blues spielte, was bis dahin eigentlich als sogenannte „schwarze Musik“ galt. Als noch dazu weissem DJ kamen ihm da einige rassistische Kritiken zu, denn R&B war bis dato ein Tabu gewesen und 1948 sogar verboten worden. Freed liess also „Rhythm and Blues“ sein, blieb bei den gleichen Künstlern und Liedern, nur nannte er das ganze jetzt „Rock'n'Roll“ und sein Programm feierte einen vollen Erfolg.
Aufgrund der begeisterten Nachfrage begann Alan Freed auch, Konzerte zu veranstalten und live zu übertragen. Das erste Konzert, der „Moondog Coronation Ball“, wurde so gut verkauft, dass die Feuerwehr nach gut 10.000 verkauften Tickets die Türen schloss, weil sie befürchteten, es könnte zu voll werden in der Cleveland Arena. Die 20.000 noch draussen wartenden Fans wurden von Polizei und Feuerwehr zurückgehalten, doch nicht sehr lange. Schliesslich brachen sie Türen und Fenster ein und Raufereien begannen. So wurde das erste offizielle Rock'n'Roll Konzert nach nur einem Song abgebrochen, als gerade Paul Williams & His Hucklebuckers auf der Bühne waren und der Grundstein der Rockmusik war gelegt, samt ihrer Definition wie sie im Buche steht.
Freed meinte dazu nur, dass niemand sein Geld zurück wollte, da sich alle beim Einbrechen in die Arena köstlich amüsiert hatten.
In den Folgejahren ging Freed nach New York, übertrug seine show landesweit und organisierte weiterhin Konzerte und Dance Parties. Und weiterhin kam es immer wieder zu Aufruhr, Streitigkeiten, Konzerte wurden verboten, Freed verklagt und er bekam Probleme mit seiner Vertragsverlängerung.
ABC nahm seine „Big Beat Show“ schließlich 1958 ins Fernsehen auf, aber seine eigene Firma ging wegen zu vielen gestrichenen Touren und aufgrund der mehrfachen Klagen schließlich bankrott.
In den 60ern wurde er leider in den berühmten „Payola“-Skandal verwickelt, der ihm vorwarf, gewisse Sänger und Lieder gegen Bezahlung in seinen Sendungen gespielt zu haben. 1965 starb er verarmt im Alter von 43 Jahren. Seine Asche wurde nachträglich in die Rock´n´Roll Hall of Fame eingemauert.
Auch wenn heute kaum noch jemand Alan Freed und seine „Moondog Rock'n'Roll Party“ kennt, so traten in seinen Shows doch Größen wie Chuck Berry und Buddy Holly auf und zu einem großen Teil haben wir es ihm zu verdanken, dass Rhythm and Blues nicht zu Tode verboten wurde, sondern Rock'n'Rolll stattdessen zu einer der weltweit größten, einflussreichsten und wichtigsten Musikrichtungen wurde.
(C) 2011 by Sandra Andres

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