Heute vor 50 Jahren, am 8. August 1961 wurde David Evans in London geboren. Bekannter wurde er allerdings später unter dem Künstlernamen „The Edge“, den ihm sein Bandkollege Bono von U2 gab, der legendären Rockband mit der er bis heute 12 Alben aufgenommen hat.
Evans kam bereits als Kleinkind nach Irland und gründete in seiner Jugend seine erste Band zusammen mit seinem Bruder, nachdem seine Mutter auf einem Flohmarkt eine akustische Gitarre um ein Pfund gekauft hatte. Die Band begann 1976 im Stil von Punk Rock und änderte 2 Jahre später ihren Namen in U2, als Dave´s Bruder die Gruppe verließ, und Bono stattdessen beitrat. 1981 hätte er U2 beinahe aus religiösen Gründen verlassen, überlegte es sich dann aber glücklicherweise doch anders und ist bis heute dabei.
Bezeichnend für Edge´s Gitarrenspiel ist vor allem sein minimalistischer Stil und seine Verzögerungseffekte an der Gitarre, die zum Markenzeichen von U2 wurden. Statt ausgiebiger Gitarrensoli, wie sie viele andere Rockbands haben, setzt Edge eher einfache Melodien und Patterns ein, die wiederholt werden. So versucht er laut eigener Aussage, den maximalen Effekt aus dem Spielen minimalster Noten herauszuholen. Er meinte außerdem, Noten seien teuer und man sollte nicht mit ihnen herumschmeißen sondern die finden, die in ihrer Wirkung am geeignetsten sind. Er sei schließlich Musiker und kein Revolverheld.
Abgesehen davon, dass er fast immer unter den 100 besten Gitarristen aller Zeiten ist, egal, wer gerade wählt, hat er auch viele der U2-songs geschrieben oder mitgeschrieben, darunter zB „Sunday Bloody Sunday“ oder „Crumbs from your table“, das angeblich während einer alkoholisierten Nacht mit Bono entstand. Außerdem steuerte er Soundtracks zu Spiderman bei und zu der Bühnenadaption von „Uhrwerk Orange“.
Wenn er nicht gerade background vocals singt, greift er auch mal als Leadsänger zum Mikro, so zB bei „Numb“ und „Van Diemen´s land“ und in manchen – teilweise akustischen - Live-Versionen von „Sunday Bloody Sunday“. Außerdem spielt er auch Piano und Keyboard, wie bei „New Year´s Day“ oder „Miss Sarajevo“, Orgel (bei „Please“) oder wenn´s nötig ist auch mal Gitarre und Keyboard abwechselnd, wie bei den Live-Versionen von „Moment of Surrender“. Und wird´s ihm dann immer noch zu langweilig, tauscht er das Instrument mit Bandkollegen Adam Clayton.
Die Liste seiner musikalischen Zusammenarbeiten ist lang. 1989 schrieb er zusammen mit Bono das Lied „She´s a mystery to me“ für den Ur-Rock´n´Roller Roy Orbison, das sie schließlich alle zusammen aufnahmen und zur letzten Studioaufnahme von Orbison werden sollte. 1995 schrieben er und Bono das James-Bond-Lied „Golden Eye“ für Tina Turner. Zusammen mit Johnny Cash sang er das Lied „The Wanderer“ auf dem Zooropa-Album, mit Rihanna und Jay-Z trat er auf einem Benefizkonzert für Haiti auf, und 2010 spielte er am Glastonbury Festival zusammen mit Muse „Where the streets have no name“.
Mit Gitarrenlegende B.B. King verbindet ihn nicht nur das Instrument, sondern auch eine Pokerfreundschaft und nachdem er angeblich nach einer Pechsträhne Geld von selbigem borgen musste, gab er ihm dies in Form einer Tafel zurück, auf der stand: „Es ist keine Schande, vom Meister geschlagen zu werden“.
Außerdem war er in dem Dokumentarfilm über elektrische Gitarren „It might get loud“ zu sehen, zusammen mit Jack White von den White Stripes und Jimmy Page von Led Zeppelin.
Privat ist Evans zum zweiten Mal verheiratet, aus der ersten Ehe hat er 3 Töchter, mit seiner 2. Frau, die er während der Zoo-TV-Tour kennen lernte, als diese als Bauchtänzerin engagiert war, 2 Kinder. Seine erste Ehe konnte trotz Trennung 1989 bis 1996 nicht geschieden werden, weil dies seinerzeit in Irland noch illegal war.
Ich verabschiede mich mit einem Happy Birthday und einem bittenden: Rock on!
(C) 2011 by Sandra Andres
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