Donnerstag, 18. August 2011

18. August 1958 - musikalische Zwillinge

Heute vor 53 Jahren, am 18. August 1958, toppten die „Kalin Twins“ die UK singles charts mit dem Song „When“. Sie waren das erste Zwillingspaar der Geschichte, das einen Charthit hatte, aber erst der Beginn einer langen Kette weiterer erfolgreicher Zwillinge.
Die Shangri-Las waren in den Sechzigerjahren eine bekannte Girl-Group und hatten Hits mit „Leader of the Pack“ und „Remember (walking in the sand)“. Die Band bestand aus einem Zwillings- und einem Geschwisterpaar. Beide Zwillinge wurden leider nicht sehr alt. Mary Ann Ganser starb bereits mit 22 Jahren an Gehirnhautentzündung, ihre Schwester Marge Ganser im Alter von 48 an Brustkrebs.
In den 70ern waren die „Bee Gees“ aus keiner Disco wegzudenken. Das Zwillingspaar Maurice und Robin sang zusammen mit ihrem Bruder Barry unter anderem den legendären mehrstimmigen Soundtrack zu „Saturday Night Fever“ und „Staying Alive“.
Matt und Luke Gross machten es sich ziemlich leicht und nannten sich gleich „Bros“. Sie hatten in den späten 80ern den Hit „When will I be famous“ und die Antwort ließ nicht lange auf sich warten, sie wurden nämlich bald zu einem der größten damaligen Bands in Großbritannien.
Die Proclaimers setzen sich aus den schottischen Zwillingen Charlie und Craig Reid zusammen. Man kennt sie vor allem für ihren Hit „500 Miles“, der in zahlreichen Filmen eingesetzt wurde, wie zB „Benny and Joon“, „Dumm und Dümmer“ und „Shrek“. „500 Miles“ gilt zwar als One-Hit-Wonder, die Proclaimers gibt es aber immer noch und inzwischen haben sie bereits 8 Alben veröffentlicht.
Ein weiteres weibliches Beispiel sind B-Witched, die in den 90ern den Hit „Blame it on the Weatherman“ hatten und außerdem das Titellied für die Fernsehserie „Sabrina“ sangen.
Auch Tegan und Sara Quin, besser bekannt als die Indie-Band Tegan and Sara sind eineiige Zwillinge und wurden vor allem durch ihren Beitrag zu Grey´s Anatomy und ihre Kooperation mit Against Me! bekannt. Innerhalb der Musikszene genießen sie offensichtlich bereits mehr Anerkennung, sie wurden sogar von den White Stripes gecovert.
Nicht nur in der Popmusik gibt es die Zwillingstradition, Didem und Sinem Balik, die sogenannten „Operah-twins“ sind angeblich die einzigen identischen Zwillinge, die als professionelle Opernsängerinnen tätig sind.
Bei den Nelson Zwillingen, die in der Hard Rock Band „Nelson“ spielen, hat Musik schon lange Tradition. Ihr Vater war der berühmte Rock´n´Roll Sänger Ricky Nelson, der insgesamt 30 Top-40-Hits hatte und bereits ihre Großeltern Ozzie und Harriet Nelson hatten 1934 einen Nr-1-Hit mit „Over sombody else´s shoulder“.
Es müssen aber nicht immer Zwillinge sein. Die Jackson 5 sind wohl das berühmteste Beispiel für singende Geschwister. Michael wurde damals mit nur 7 Jahren zum Leadsänger.
Bei den legendären Beach Boys handelte es sich um 3 Brüder und deren Cousin, ganz wie bei den Kings of Leon, die ihre Band nach ihrem Vater, Léon Followill benannten.
Und nicht zu vergessen die irische Band „The Corrs“, die sich ebenfalls nach ihrer Familie benannten.
Ähnlich taten es die „Bellamy Brothers“, die für den Hit „Let your love flow“ verantwortlich sind und die Everly Brothers, die durch „All I have to do is dream“ und „Crying in the Rain“ berühmt wurden. Die Righteous Brothers hatten einen Riesenhit mit der „Unchained Melody“, waren aber keine Brüder. Trotzdem hatte Sänger Bill Medley später die „Time of his life“.
Auch in anderen Ländern gibt es musikalische Familien, wie zB die spanische Rumba-Pop-Band „Estopa“, die vor ihrer fast zufälligen Entdeckung bei Seat am Fließband gearbeitet hatten.
Aber nicht immer geht die familiäre Zusammenarbeit gut aus: Oasis, geführt von den Brüdern Liam und Noel Gallagher, trennten sich schließlich 2009 nach mehreren Auseinandersetzungen und Streitigkeiten zwischen den beiden Brüdern.
Trotzdem gibt es heute einen modernen Trend zur Vermarktung von Geschwistern, der bereits in den 90ern mit Hanson oder den Moffatts begann und heute seine Fortsetzung in den Jonas Brothers findet.
Die Kalin Twins landeten mit „When“ ihren einzigen Welthit, der mehrfach gecovert wurde. Nach einem Rückzug aus der Musikwelt in den späten 60ern traten sie Ende der 70er Jahre wieder auf, zusammen mit ihrem jüngeren Bruder Jack und spielten 1989 mit Cliff Richard, der 30 Jahre zuvor für sie als Vorgruppe gespielt hatte. Harold starb 2005 bei einem Autounfall, sein Bruder folgte ihm wenige Monate danach durch einen Herzinfarkt.
(C) 2011 by Sandra Andrés

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