Heute vor 36 Jahren, am 24. August 1975 begaben sich Queen zum ersten Mal in ein Studio in Wales, um mit den Aufnahmen für „Bohemian Rhapsody“ zu beginnen, die 3 Wochen dauern sollten mit Tagen an denen 12 Stunden lang gesungen wurde.
Das Ergebnis war eines der epischsten und avantgardistischsten Musikstücke aller Zeiten. Ein Werk, das aus mindestens 120 zusammengelegten Stimmspuren und 4 Hauptteilen bestand. Sänger Freddie Mercury hatte die einzelnen Harmonien und Teile auf Post-its und Telefonbuchseiten niedergeschrieben.
Der erste Teil war die a-capella-Einleitung, die uns etwas über die Stimmung der Hauptperson erzählt. Der zweite Teil der Klavierteil, der uns klar macht, warum sich die Hauptperson so fühlt und was er getan hat. Der dritte Teil ist der opernhaft gesungene mehrstimmige Chor, indem die Hauptperson scheinbar entfliehen will. Daraufhin folgt der fast aggressive Rockteil, die Verfolgungsjagd des Liedes. Geschlossen wird das Lied mit einem Reprise des zweiten Teiles, indem die Hauptperson schließlich aufgibt.
Aber ganz so einfach ist es dann doch nicht. Das Werk verwirrt mit jeder Menge ungewöhnlicher Wörter wie Bismillah, Beelzebub oder Galileo. Bismillah ist ein Wort aus dem Koran, das soviel wie „im Namen Allahs“ bedeutet – Mercury wurde in Sansibar, Ostafrika unter dem Namen „Farrakh Bulsara“ geboren. Er verwendet Bismillah in dem Flehen, ihn freizulassen. Beelzebub ist ein geläufiges Wort für den Teufel und leitet den aggressiven Rockteil ein. Galileo war ein berühmter Wissenschaftler im 16. Jahrhundert und war angeblich im Lied, weil Gitarrist Brian May Astrophysik studiert hatte.
Die genaue Bedeutung des Liedes ist bis heute unbekannt. Man kann es einfach als die Geschichte akzeptieren, die es ist. Manche Leute sehen es als Metapher zu Mercury´s Widerspruch zwischen seinem religiösen Hintergrund und seiner Homosexualität. Man kann auch Parallelen zu Camus´ Buch „The Stranger“ erkennen. Mercury selbst bezeichnete das Lied als „wahllosen reimenden Unsinn“. Brian May meinte, es sei das beste, den Sinn mit einem Fragezeichen in der Luft hängen zu lassen.
Außerdem ist der Titel des Liedes interessant. Mit Bohemian ist eigentlich die künstlerische und intellektuelle Szene des 19. und 20. Jahrhunderts gemeint, eine Rhapsodie ist ein klassisches Musikstück, das seinen Ursprung in von Wandersängern vorgetragenen Gedichten hat und eine Aneinanderreihung verschiedener musikalischer Motive ist. Letzteres passiert ja auch in Queen´s Stück. Bohemia – Böhmen – ist aber auch ein Randgebiet nahe Ungarn und es gibt die berühmte „Hungarian Rhapsody“, also auch daher ein Wortspiel in Anlehnung auf das Unkonventionelle.
Mit 5.55 Minuten war das Lied eigentlich zu lange für den damaligen Radiogeschmack, und die Plattenfirma schlug vor, es zu kürzen, aber die Band war sich einig darin, dass es keinen Sinn machte und außerdem die verschiedenen Stimmungen des Liedes zerstören würde.
Und so erschien Bohemian Rhapsody in voller Länge auf dem Album „A Night at the Opera“, dem bis dahin teuersten Album und wurde für Queen der 1. US Top-Ten-Hit und war im Vereinigten Königreich 9 Wochen lang auf Platz 1, ein damaliger Rekord. Es war jedoch zu komplex, um es bei „Top of the Pops“ live zu präsentieren, weshalb ein aufwendiges Video gedreht wurde, das die Mehrstimmigkeit verdeutlicht. Dies war übrigens das erste Musikvideo das wirklich auf Video und nicht mit Film gedreht wurde.
Es rief eine zweite Begeisterungswelle hervor, als es in dem Film „Wayne´s World“ in einer Szene hervorgehoben wurde, in der die Hauptdarsteller begeistert dazu headbangen. Es wurde in den USA noch einmal herausgebracht und landete diesmal auf Platz 2. 1992 wurde es von Elton John zusammen mit Axl Rose im „Concert for Life“ in Gedenken an Mercury gesungen. 2002 wurde es im Guinnessbuch der Rekorde als Großbritanniens absoluter Favorit eingetragen.
Außerdem wurde ein Getränk nach dem Lied benannt, die spanische Gruppe Molotov verwendete den Chorus für ihren Rap-Song „Rap, Soda and Bohemias“ und sogar die Muppets sangen es.
1975 erschienen, inmitten von Hippies und den Anfängen von Hard Rock und Punk, stellte Bohemian Rhapsody nicht nur eine Ausnahmeerscheinung in der Musikwelt dar, sondern sollte seinen Wind auch in viele weitere Werke der Rockmusik tragen, die klassische Musik einfließen ließen und Stilrichtungen kombinierten. Magnifico!
(C) 2011 by Sandra Andres
Once upon a Musical time
Mittwoch, 24. August 2011
Dienstag, 23. August 2011
23. August 1970 - The Velvet Underground verschwinden nicht im Untergrund
Heute vor 41 Jahren, am 23. August 1970, gaben The Velvet Underground ihr letztes Konzert gemeinsam mit Frontman Lou Reed, im „Max´s Kansas City“ Club.
Die Band formierte sich nur 6 Jahre zuvor in New York City und brachte insgesamt nur vier Alben hervor und trotzdem sind sie bis heute eine Legende.
Den Namen hatten The Velvet Underground von einem Buch über eine geheime sexuelle Subkultur der frühen Sechzigerjahre übernommen. Bis 1966 tourten sie durch verschiedene Bars, gaben Konzerte an High Schools für nur 75 Dollar und nahmen diverse Demobänder auf. Doch dann wurden sie von dem einflussreichen Pop-Art-Künstler Andy Warhol entdeckt, der sie prompt zur Untermalung seiner Shows engagierte und zur Hausband in seinem Studio „Factory“ machte. Außerdem gab er ihnen relativ viel kreative Freiheit. The Velvet Underground mutierten dadurch schnell zum artistischen Gesamtprojekt, nicht nur durch ihre experimentelle Musik, sondern auch mit ihren teilweise improvisierten Live-Auftritten und Lichtshows. Warhol designte außerdem das Cover ihres Debutalbums – die berühmte gelbe Banane – und stellte ihnen eine Sängerin zur Seite – die bis dahin hauptsächlich als Model und Schauspielerin arbeitende Deutsche Nico. Das Album kam 1967 heraus und schaffte es nur knapp in die Billboard-Top-200. Es enthielt heutige Klassiker wie „Venus in Furs“, das auf dem berühmten Masochismus-Buch des Grafen von Sacher-Masoch basierte, „Heroin“ und „All Tomorrow´s Parties“. Das Spezielle an ihrem Sound war, dass die Lieder wenig harmonisch waren, stattdessen fast improvisiert klangen, viele elektronische Behelfe eingebaut wurden, Drummerin Maureen Tucker fast ausschließlich auf den Tom Tom´s und der Bass Drum spielte, Sängerin Nico eigentlich nicht großartig singen konnte und das Ganze nur schwer in eine musikalische Schublade einzuordnen war, schon gar nicht in den Beat- und Hippie-geprägten Endsechzigern. Und trotzdem, oder vielleicht genau deshalb sollten sie zu einer der einflussreichsten Rockbands aller Zeiten werden, deren Lieder später von REM, David Bowie und Nirvana gecovert wurden.
Das dritte Album von Velvet Underground weist bereits in die Richtung von Lou Reed´s Solokarriere, der noch vor Beendigung des vierten und letzten Albums die Band verließ.
Nach ihm spielte die Gruppe kurzzeitig mit dem neuen Frontman Doug Yule, später machte Yule unter dem gleichen Namen praktisch als Solo-Projekt weiter, mit Unterstützung vom Deep Purple Drummer und einigen Session-Musikern.
Nico, Reed und Multi-Talent John Cale begannen nach dem Ende der Band alle eine Solokarriere. Reed wurde dabei wohl am Bekanntesten. Nico starb 1988 an einer Hirnblutung nach einem Fahrradunfall auf Ibiza.
1990 vereinten sie sich zu einem In-memoria-Konzert für den verstorbenen Andy Warhol und wenige Jahre später spielten sie einzelne Gigs auf U2´s Zoo-TV-Tour.
Was ist es also, das The Velvet Underground trotz ihrer nur so kurzen Lebensdauer so unvergesslich machte? Ihre Songtexte waren nicht nur voller Poesie, sondern auch außergewöhnlich direkt und behandelten Themen, die kaum jemand zuvor so offen dargelegt hatte. So meint „Heroin“ zB: „Be the death of me, it´s my wife and it´s my life“, oder „Velvet in Furs“: „Strike dear mistress and cure his heart“.
Brian Eno, unter anderem für seine Zusammenarbeit mit U2 bekannt, drückte es sehr treffend aus, indem er meinte, „ihr Debutalbum verkaufte sich wohl nur etwa 10.000 Mal, aber jeder, der es hatte, startete daraufhin seine eigene Band“. Das macht nur allzu deutlich klar, welch gigantischen Einfluss The Velvet Underground hatten, und nicht nur dadurch, dass sie mit ihrem experimentellem Stil die Grundsteine für Punk und Alternative Rock legten. Bemerkenswert ist vor allem, dass die Bands, die sie beeinflussten, selbst zu einiger der einflussreichsten und signifikantesten Bands wurden, wie David Bowie, Nirvana, The Strokes, Patti Smith oder Sonic Youth.
Also, Ihr Künstler da draußen, die noch auf eine Inspiration warten: tretet in die Spuren von Vaclav Havel und Radiohead und folgt der gelben Banane!
(c) 2011 by Sandra Andrés
Die Band formierte sich nur 6 Jahre zuvor in New York City und brachte insgesamt nur vier Alben hervor und trotzdem sind sie bis heute eine Legende.
Den Namen hatten The Velvet Underground von einem Buch über eine geheime sexuelle Subkultur der frühen Sechzigerjahre übernommen. Bis 1966 tourten sie durch verschiedene Bars, gaben Konzerte an High Schools für nur 75 Dollar und nahmen diverse Demobänder auf. Doch dann wurden sie von dem einflussreichen Pop-Art-Künstler Andy Warhol entdeckt, der sie prompt zur Untermalung seiner Shows engagierte und zur Hausband in seinem Studio „Factory“ machte. Außerdem gab er ihnen relativ viel kreative Freiheit. The Velvet Underground mutierten dadurch schnell zum artistischen Gesamtprojekt, nicht nur durch ihre experimentelle Musik, sondern auch mit ihren teilweise improvisierten Live-Auftritten und Lichtshows. Warhol designte außerdem das Cover ihres Debutalbums – die berühmte gelbe Banane – und stellte ihnen eine Sängerin zur Seite – die bis dahin hauptsächlich als Model und Schauspielerin arbeitende Deutsche Nico. Das Album kam 1967 heraus und schaffte es nur knapp in die Billboard-Top-200. Es enthielt heutige Klassiker wie „Venus in Furs“, das auf dem berühmten Masochismus-Buch des Grafen von Sacher-Masoch basierte, „Heroin“ und „All Tomorrow´s Parties“. Das Spezielle an ihrem Sound war, dass die Lieder wenig harmonisch waren, stattdessen fast improvisiert klangen, viele elektronische Behelfe eingebaut wurden, Drummerin Maureen Tucker fast ausschließlich auf den Tom Tom´s und der Bass Drum spielte, Sängerin Nico eigentlich nicht großartig singen konnte und das Ganze nur schwer in eine musikalische Schublade einzuordnen war, schon gar nicht in den Beat- und Hippie-geprägten Endsechzigern. Und trotzdem, oder vielleicht genau deshalb sollten sie zu einer der einflussreichsten Rockbands aller Zeiten werden, deren Lieder später von REM, David Bowie und Nirvana gecovert wurden.
Das dritte Album von Velvet Underground weist bereits in die Richtung von Lou Reed´s Solokarriere, der noch vor Beendigung des vierten und letzten Albums die Band verließ.
Nach ihm spielte die Gruppe kurzzeitig mit dem neuen Frontman Doug Yule, später machte Yule unter dem gleichen Namen praktisch als Solo-Projekt weiter, mit Unterstützung vom Deep Purple Drummer und einigen Session-Musikern.
Nico, Reed und Multi-Talent John Cale begannen nach dem Ende der Band alle eine Solokarriere. Reed wurde dabei wohl am Bekanntesten. Nico starb 1988 an einer Hirnblutung nach einem Fahrradunfall auf Ibiza.
1990 vereinten sie sich zu einem In-memoria-Konzert für den verstorbenen Andy Warhol und wenige Jahre später spielten sie einzelne Gigs auf U2´s Zoo-TV-Tour.
Was ist es also, das The Velvet Underground trotz ihrer nur so kurzen Lebensdauer so unvergesslich machte? Ihre Songtexte waren nicht nur voller Poesie, sondern auch außergewöhnlich direkt und behandelten Themen, die kaum jemand zuvor so offen dargelegt hatte. So meint „Heroin“ zB: „Be the death of me, it´s my wife and it´s my life“, oder „Velvet in Furs“: „Strike dear mistress and cure his heart“.
Brian Eno, unter anderem für seine Zusammenarbeit mit U2 bekannt, drückte es sehr treffend aus, indem er meinte, „ihr Debutalbum verkaufte sich wohl nur etwa 10.000 Mal, aber jeder, der es hatte, startete daraufhin seine eigene Band“. Das macht nur allzu deutlich klar, welch gigantischen Einfluss The Velvet Underground hatten, und nicht nur dadurch, dass sie mit ihrem experimentellem Stil die Grundsteine für Punk und Alternative Rock legten. Bemerkenswert ist vor allem, dass die Bands, die sie beeinflussten, selbst zu einiger der einflussreichsten und signifikantesten Bands wurden, wie David Bowie, Nirvana, The Strokes, Patti Smith oder Sonic Youth.
Also, Ihr Künstler da draußen, die noch auf eine Inspiration warten: tretet in die Spuren von Vaclav Havel und Radiohead und folgt der gelben Banane!
(c) 2011 by Sandra Andrés
Donnerstag, 18. August 2011
18. August 1958 - musikalische Zwillinge
Heute vor 53 Jahren, am 18. August 1958, toppten die „Kalin Twins“ die UK singles charts mit dem Song „When“. Sie waren das erste Zwillingspaar der Geschichte, das einen Charthit hatte, aber erst der Beginn einer langen Kette weiterer erfolgreicher Zwillinge.
Die Shangri-Las waren in den Sechzigerjahren eine bekannte Girl-Group und hatten Hits mit „Leader of the Pack“ und „Remember (walking in the sand)“. Die Band bestand aus einem Zwillings- und einem Geschwisterpaar. Beide Zwillinge wurden leider nicht sehr alt. Mary Ann Ganser starb bereits mit 22 Jahren an Gehirnhautentzündung, ihre Schwester Marge Ganser im Alter von 48 an Brustkrebs.
In den 70ern waren die „Bee Gees“ aus keiner Disco wegzudenken. Das Zwillingspaar Maurice und Robin sang zusammen mit ihrem Bruder Barry unter anderem den legendären mehrstimmigen Soundtrack zu „Saturday Night Fever“ und „Staying Alive“.
Matt und Luke Gross machten es sich ziemlich leicht und nannten sich gleich „Bros“. Sie hatten in den späten 80ern den Hit „When will I be famous“ und die Antwort ließ nicht lange auf sich warten, sie wurden nämlich bald zu einem der größten damaligen Bands in Großbritannien.
Die Proclaimers setzen sich aus den schottischen Zwillingen Charlie und Craig Reid zusammen. Man kennt sie vor allem für ihren Hit „500 Miles“, der in zahlreichen Filmen eingesetzt wurde, wie zB „Benny and Joon“, „Dumm und Dümmer“ und „Shrek“. „500 Miles“ gilt zwar als One-Hit-Wonder, die Proclaimers gibt es aber immer noch und inzwischen haben sie bereits 8 Alben veröffentlicht.
Ein weiteres weibliches Beispiel sind B-Witched, die in den 90ern den Hit „Blame it on the Weatherman“ hatten und außerdem das Titellied für die Fernsehserie „Sabrina“ sangen.
Auch Tegan und Sara Quin, besser bekannt als die Indie-Band Tegan and Sara sind eineiige Zwillinge und wurden vor allem durch ihren Beitrag zu Grey´s Anatomy und ihre Kooperation mit Against Me! bekannt. Innerhalb der Musikszene genießen sie offensichtlich bereits mehr Anerkennung, sie wurden sogar von den White Stripes gecovert.
Nicht nur in der Popmusik gibt es die Zwillingstradition, Didem und Sinem Balik, die sogenannten „Operah-twins“ sind angeblich die einzigen identischen Zwillinge, die als professionelle Opernsängerinnen tätig sind.
Bei den Nelson Zwillingen, die in der Hard Rock Band „Nelson“ spielen, hat Musik schon lange Tradition. Ihr Vater war der berühmte Rock´n´Roll Sänger Ricky Nelson, der insgesamt 30 Top-40-Hits hatte und bereits ihre Großeltern Ozzie und Harriet Nelson hatten 1934 einen Nr-1-Hit mit „Over sombody else´s shoulder“.
Es müssen aber nicht immer Zwillinge sein. Die Jackson 5 sind wohl das berühmteste Beispiel für singende Geschwister. Michael wurde damals mit nur 7 Jahren zum Leadsänger.
Bei den legendären Beach Boys handelte es sich um 3 Brüder und deren Cousin, ganz wie bei den Kings of Leon, die ihre Band nach ihrem Vater, Léon Followill benannten.
Und nicht zu vergessen die irische Band „The Corrs“, die sich ebenfalls nach ihrer Familie benannten.
Ähnlich taten es die „Bellamy Brothers“, die für den Hit „Let your love flow“ verantwortlich sind und die Everly Brothers, die durch „All I have to do is dream“ und „Crying in the Rain“ berühmt wurden. Die Righteous Brothers hatten einen Riesenhit mit der „Unchained Melody“, waren aber keine Brüder. Trotzdem hatte Sänger Bill Medley später die „Time of his life“.
Auch in anderen Ländern gibt es musikalische Familien, wie zB die spanische Rumba-Pop-Band „Estopa“, die vor ihrer fast zufälligen Entdeckung bei Seat am Fließband gearbeitet hatten.
Aber nicht immer geht die familiäre Zusammenarbeit gut aus: Oasis, geführt von den Brüdern Liam und Noel Gallagher, trennten sich schließlich 2009 nach mehreren Auseinandersetzungen und Streitigkeiten zwischen den beiden Brüdern.
Trotzdem gibt es heute einen modernen Trend zur Vermarktung von Geschwistern, der bereits in den 90ern mit Hanson oder den Moffatts begann und heute seine Fortsetzung in den Jonas Brothers findet.
Die Kalin Twins landeten mit „When“ ihren einzigen Welthit, der mehrfach gecovert wurde. Nach einem Rückzug aus der Musikwelt in den späten 60ern traten sie Ende der 70er Jahre wieder auf, zusammen mit ihrem jüngeren Bruder Jack und spielten 1989 mit Cliff Richard, der 30 Jahre zuvor für sie als Vorgruppe gespielt hatte. Harold starb 2005 bei einem Autounfall, sein Bruder folgte ihm wenige Monate danach durch einen Herzinfarkt.
(C) 2011 by Sandra Andrés
Die Shangri-Las waren in den Sechzigerjahren eine bekannte Girl-Group und hatten Hits mit „Leader of the Pack“ und „Remember (walking in the sand)“. Die Band bestand aus einem Zwillings- und einem Geschwisterpaar. Beide Zwillinge wurden leider nicht sehr alt. Mary Ann Ganser starb bereits mit 22 Jahren an Gehirnhautentzündung, ihre Schwester Marge Ganser im Alter von 48 an Brustkrebs.
In den 70ern waren die „Bee Gees“ aus keiner Disco wegzudenken. Das Zwillingspaar Maurice und Robin sang zusammen mit ihrem Bruder Barry unter anderem den legendären mehrstimmigen Soundtrack zu „Saturday Night Fever“ und „Staying Alive“.
Matt und Luke Gross machten es sich ziemlich leicht und nannten sich gleich „Bros“. Sie hatten in den späten 80ern den Hit „When will I be famous“ und die Antwort ließ nicht lange auf sich warten, sie wurden nämlich bald zu einem der größten damaligen Bands in Großbritannien.
Die Proclaimers setzen sich aus den schottischen Zwillingen Charlie und Craig Reid zusammen. Man kennt sie vor allem für ihren Hit „500 Miles“, der in zahlreichen Filmen eingesetzt wurde, wie zB „Benny and Joon“, „Dumm und Dümmer“ und „Shrek“. „500 Miles“ gilt zwar als One-Hit-Wonder, die Proclaimers gibt es aber immer noch und inzwischen haben sie bereits 8 Alben veröffentlicht.
Ein weiteres weibliches Beispiel sind B-Witched, die in den 90ern den Hit „Blame it on the Weatherman“ hatten und außerdem das Titellied für die Fernsehserie „Sabrina“ sangen.
Auch Tegan und Sara Quin, besser bekannt als die Indie-Band Tegan and Sara sind eineiige Zwillinge und wurden vor allem durch ihren Beitrag zu Grey´s Anatomy und ihre Kooperation mit Against Me! bekannt. Innerhalb der Musikszene genießen sie offensichtlich bereits mehr Anerkennung, sie wurden sogar von den White Stripes gecovert.
Nicht nur in der Popmusik gibt es die Zwillingstradition, Didem und Sinem Balik, die sogenannten „Operah-twins“ sind angeblich die einzigen identischen Zwillinge, die als professionelle Opernsängerinnen tätig sind.
Bei den Nelson Zwillingen, die in der Hard Rock Band „Nelson“ spielen, hat Musik schon lange Tradition. Ihr Vater war der berühmte Rock´n´Roll Sänger Ricky Nelson, der insgesamt 30 Top-40-Hits hatte und bereits ihre Großeltern Ozzie und Harriet Nelson hatten 1934 einen Nr-1-Hit mit „Over sombody else´s shoulder“.
Es müssen aber nicht immer Zwillinge sein. Die Jackson 5 sind wohl das berühmteste Beispiel für singende Geschwister. Michael wurde damals mit nur 7 Jahren zum Leadsänger.
Bei den legendären Beach Boys handelte es sich um 3 Brüder und deren Cousin, ganz wie bei den Kings of Leon, die ihre Band nach ihrem Vater, Léon Followill benannten.
Und nicht zu vergessen die irische Band „The Corrs“, die sich ebenfalls nach ihrer Familie benannten.
Ähnlich taten es die „Bellamy Brothers“, die für den Hit „Let your love flow“ verantwortlich sind und die Everly Brothers, die durch „All I have to do is dream“ und „Crying in the Rain“ berühmt wurden. Die Righteous Brothers hatten einen Riesenhit mit der „Unchained Melody“, waren aber keine Brüder. Trotzdem hatte Sänger Bill Medley später die „Time of his life“.
Auch in anderen Ländern gibt es musikalische Familien, wie zB die spanische Rumba-Pop-Band „Estopa“, die vor ihrer fast zufälligen Entdeckung bei Seat am Fließband gearbeitet hatten.
Aber nicht immer geht die familiäre Zusammenarbeit gut aus: Oasis, geführt von den Brüdern Liam und Noel Gallagher, trennten sich schließlich 2009 nach mehreren Auseinandersetzungen und Streitigkeiten zwischen den beiden Brüdern.
Trotzdem gibt es heute einen modernen Trend zur Vermarktung von Geschwistern, der bereits in den 90ern mit Hanson oder den Moffatts begann und heute seine Fortsetzung in den Jonas Brothers findet.
Die Kalin Twins landeten mit „When“ ihren einzigen Welthit, der mehrfach gecovert wurde. Nach einem Rückzug aus der Musikwelt in den späten 60ern traten sie Ende der 70er Jahre wieder auf, zusammen mit ihrem jüngeren Bruder Jack und spielten 1989 mit Cliff Richard, der 30 Jahre zuvor für sie als Vorgruppe gespielt hatte. Harold starb 2005 bei einem Autounfall, sein Bruder folgte ihm wenige Monate danach durch einen Herzinfarkt.
(C) 2011 by Sandra Andrés
Dienstag, 16. August 2011
16. August 1969 - Woodstock
Heute vor 42 Jahren war das Woodstock-Festival, das zwischen dem 15. und 17. August statt fand, gerade voll im Gange. Was von Michael Lang eigentlich zu dem Zweck geplant war, sein Musikstudio zu finanzieren und als einfaches Musikfestival auf einer Farm in Bethel, NY – ca. 70 km. von Woodstock entfernt – seinen Ursprung hatte, wurde zu einem der größten und legendärsten Rockfestivals aller Zeiten und bedeutete den Höhepunkt der damaligen Hippie-Bewegung.
Die „Woodstock Art and Music Fair“ sollte ursprünglich in Wallkill stattfinden, was aber nach Protesten nicht durchgeführt werden konnte und so wanderte es in das 4000-Seelen-Dorf Bethel. Seinen Namen verdankt es wohl dem nahegelegenen Woodstock, das bekannter war, weil dort mehrere Popgrößen wohnten, wie zB Bob Dylan.
32 Performer traten während des Festivals auf, das eigentlich 3 Tage dauern sollte, schließlich aber erst am Morgen des 18. Augusts vorbei war.
Das war eine Folge von vielen Dingen, die nicht nach Plan liefen. Überhaupt erwartete man nur ca. 60.000 Zuschauer, es kamen aber über eine Million. Was zur Folge hatte, dass es einen unendlichen Verkehrsstau zum Festival gab und nur 400.000 Leute wirklich dort ankamen. Der Rest steckte tagelang im Anreiseverkehr fest oder wurde nach Hause geschickt. Durch das Verkehrschaos kamen auch viele Künstler nicht rechtzeitig an oder konnten überhaupt nicht das vorgesehene Transportmittel benutzen und mussten mit dem Hubschrauber eingeflogen werden. Dadurch mussten wiederum zahlreiche Änderungen am Line-up gemacht werden, viele Bands mussten vorzeitig auftreten, andere viel zu spät, so mancher anwesender Künstler wurde last minute engagiert.
Hinzu kam, dass das Wetter stark zwischen Hitze, schweren Regenfällen und sogar Sturm und Gewitter schwankte, was weder der Technik noch der Organisation dienlich war.
Eine Eintrittskarte für 3 Tage kostete eigentlich 18 $, doch die Kassenhäuschen wurden zu spät aufgebaut und der unerwartete Andrang überraschte die Organisatoren zu sehr. Schließlich wurden die Absperrungen niedergetrampelt und das Festival galt offiziell als „gratis“, was es erstmal zu einem finanziellen Desaster machte und weder die auftretenden Bands und noch viel weniger ein Studio finanzierte. Außerdem hatten die Veranstalter nach dem Festival diverse Klagen am Hals, konnten einen Bankrott aber durch die erfolgreiche Vermarktung eines Films und eines Albums abwenden.
Das Line-up inkludierte die schwangere Joan Baez, Grateful Dead, CCR, Janis Joplin, Joe Cocker, Jefferson Airplane, The Who, Jimi Hendrix und die damals praktisch unbekannte Santana Blues Band.
Durch die vielen Verzögerungen spielten die meisten eigentlich als Headliner gedachten Bands erst in den frühen Morgenstunden, wie zB CCR, die um 3h in der Früh endlich ihren Auftritt hatten, als die meisten bereits am Festivalgelände eingeschlafen waren. CCR-Leader John Fogerty erinnert sich daran, in den hintersten Reihen einen Mann seinen Namen rufen gehört zu haben und meinte, er habe das Konzert praktisch für diesen Typen gespielt.
The Who wurden von einem Aktivisten unterbrochen, der für den kurz zuvor inhaftierten Schriftsteller John Sinclair sprechen wollte und daraufhin von Sänger Pete Townshend mit der Gitarre von der Bühne gejagt wurde.
Crosby, Stills and Nash wären bei ihrem Helikopter-Transport beinahe ums Leben gekommen, als der nur knapp neben einer Starkstromleitung zur holprigen Notlandung ansetzte. Außerdem war es erst deren 2. Konzert zusammen und lt. Stills bekamen sie eine „Scheißangst“ als sie das unerwartete Megapublikum sahen.
Hendrix spielte als letzter am Festival, unter anderem seine berühmte Version der amerikanischen Bundeshymne, die er mit der E-Gitarre so verzerrte, dass man die Raketen und Leiden des Krieges heraushören könne.
Das Festival war geprägt von exzessivem Drogenkonsum, vor allem LSD und Meskalin, lief aber generell außergewöhnlich friedlich ab, im Gegensatz zu vielen anderen vorhergegangenen Rock-Veranstaltungen. Drogen waren übrigens nicht nur unter den Besuchern ein Renner, auch viele der Künstler waren so zu, dass sie ihren Text vergaßen und Carlos Santana meinte später, er habe seine Gitarre als Schlange gesehen. Diejenigen, die wegen Überdosis oder Hitzeschlag behandelt werden mussten, wurden u.a. von den Bewohnern der Farm versorgt. Das kleine Dorf schlug aber auch Profit aus dem organisatorischen Desaster: so verkauften sie zB. ihre eigenen Agrarprodukte sehr teuer an die Besucher, da die Verpflegung wegen der extremen Staus tw. ausblieb.
Einige Stars hatten dem Festival abgesagt, so zB die Doors, weil sie dachten, es handle sich um eine billige Kopie zweiter Klasse, Tommy James and the Shondells, weil jemand ihnen das Festival als ein Konzert anbot, das ein Schweinefarmer machen wollte, oder The Moody Blues, weil sie bereits eine andere Verpflichtung in Paris hatten.
Viele der großen Headliner sind auch überhaupt nicht auf der Originalfassung des Films zu sehen, weil man ihnen nicht genug bezahlt hatte, weil sie ihren Auftritt für zu schlecht hielten oder weil man sich mit den Organisatoren zerstritt.
Was das Festival bis heute zu etwas so Außergewöhnlichem macht sind nicht nur die bekannten Headliner und die Tatsache, dass einige von ihnen nur kurze Zeit später tot waren, sondern auch der gigantische Ansturm der Besucher, das Einigkeitsgefühl, die Friedlichkeit und das Statement das damit gegen den laufenden Vietnamkrieg gesetzt wurde. Außerdem wurden viele songs durch das Festival über Nacht zu Hits, wie zB. „Lay down“ von Melanie Safka und „Goin up the country“ von Canned Heat. Auch Santana wurden nach ihrem 45minütigem Auftritt zu Weltstars.
Insgesamt gab es trotz allem angeblich 3 Tote und auch 2 Geburten, aber so wirklich weiß man das nicht, was nur ein weiterer Beweis dafür ist, wie chaotisch alles ablief.
Ein befragter Polizeichef meinte über das Festival, dass man auf diese Kids stolz sein könne und dass sie gute amerikanische Bürger seien. Zitat Ende. Gute amerikanische Bürger auf Drogen.
(C) 2011 by Sandra Andres
Die „Woodstock Art and Music Fair“ sollte ursprünglich in Wallkill stattfinden, was aber nach Protesten nicht durchgeführt werden konnte und so wanderte es in das 4000-Seelen-Dorf Bethel. Seinen Namen verdankt es wohl dem nahegelegenen Woodstock, das bekannter war, weil dort mehrere Popgrößen wohnten, wie zB Bob Dylan.
32 Performer traten während des Festivals auf, das eigentlich 3 Tage dauern sollte, schließlich aber erst am Morgen des 18. Augusts vorbei war.
Das war eine Folge von vielen Dingen, die nicht nach Plan liefen. Überhaupt erwartete man nur ca. 60.000 Zuschauer, es kamen aber über eine Million. Was zur Folge hatte, dass es einen unendlichen Verkehrsstau zum Festival gab und nur 400.000 Leute wirklich dort ankamen. Der Rest steckte tagelang im Anreiseverkehr fest oder wurde nach Hause geschickt. Durch das Verkehrschaos kamen auch viele Künstler nicht rechtzeitig an oder konnten überhaupt nicht das vorgesehene Transportmittel benutzen und mussten mit dem Hubschrauber eingeflogen werden. Dadurch mussten wiederum zahlreiche Änderungen am Line-up gemacht werden, viele Bands mussten vorzeitig auftreten, andere viel zu spät, so mancher anwesender Künstler wurde last minute engagiert.
Hinzu kam, dass das Wetter stark zwischen Hitze, schweren Regenfällen und sogar Sturm und Gewitter schwankte, was weder der Technik noch der Organisation dienlich war.
Eine Eintrittskarte für 3 Tage kostete eigentlich 18 $, doch die Kassenhäuschen wurden zu spät aufgebaut und der unerwartete Andrang überraschte die Organisatoren zu sehr. Schließlich wurden die Absperrungen niedergetrampelt und das Festival galt offiziell als „gratis“, was es erstmal zu einem finanziellen Desaster machte und weder die auftretenden Bands und noch viel weniger ein Studio finanzierte. Außerdem hatten die Veranstalter nach dem Festival diverse Klagen am Hals, konnten einen Bankrott aber durch die erfolgreiche Vermarktung eines Films und eines Albums abwenden.
Das Line-up inkludierte die schwangere Joan Baez, Grateful Dead, CCR, Janis Joplin, Joe Cocker, Jefferson Airplane, The Who, Jimi Hendrix und die damals praktisch unbekannte Santana Blues Band.
Durch die vielen Verzögerungen spielten die meisten eigentlich als Headliner gedachten Bands erst in den frühen Morgenstunden, wie zB CCR, die um 3h in der Früh endlich ihren Auftritt hatten, als die meisten bereits am Festivalgelände eingeschlafen waren. CCR-Leader John Fogerty erinnert sich daran, in den hintersten Reihen einen Mann seinen Namen rufen gehört zu haben und meinte, er habe das Konzert praktisch für diesen Typen gespielt.
The Who wurden von einem Aktivisten unterbrochen, der für den kurz zuvor inhaftierten Schriftsteller John Sinclair sprechen wollte und daraufhin von Sänger Pete Townshend mit der Gitarre von der Bühne gejagt wurde.
Crosby, Stills and Nash wären bei ihrem Helikopter-Transport beinahe ums Leben gekommen, als der nur knapp neben einer Starkstromleitung zur holprigen Notlandung ansetzte. Außerdem war es erst deren 2. Konzert zusammen und lt. Stills bekamen sie eine „Scheißangst“ als sie das unerwartete Megapublikum sahen.
Hendrix spielte als letzter am Festival, unter anderem seine berühmte Version der amerikanischen Bundeshymne, die er mit der E-Gitarre so verzerrte, dass man die Raketen und Leiden des Krieges heraushören könne.
Das Festival war geprägt von exzessivem Drogenkonsum, vor allem LSD und Meskalin, lief aber generell außergewöhnlich friedlich ab, im Gegensatz zu vielen anderen vorhergegangenen Rock-Veranstaltungen. Drogen waren übrigens nicht nur unter den Besuchern ein Renner, auch viele der Künstler waren so zu, dass sie ihren Text vergaßen und Carlos Santana meinte später, er habe seine Gitarre als Schlange gesehen. Diejenigen, die wegen Überdosis oder Hitzeschlag behandelt werden mussten, wurden u.a. von den Bewohnern der Farm versorgt. Das kleine Dorf schlug aber auch Profit aus dem organisatorischen Desaster: so verkauften sie zB. ihre eigenen Agrarprodukte sehr teuer an die Besucher, da die Verpflegung wegen der extremen Staus tw. ausblieb.
Einige Stars hatten dem Festival abgesagt, so zB die Doors, weil sie dachten, es handle sich um eine billige Kopie zweiter Klasse, Tommy James and the Shondells, weil jemand ihnen das Festival als ein Konzert anbot, das ein Schweinefarmer machen wollte, oder The Moody Blues, weil sie bereits eine andere Verpflichtung in Paris hatten.
Viele der großen Headliner sind auch überhaupt nicht auf der Originalfassung des Films zu sehen, weil man ihnen nicht genug bezahlt hatte, weil sie ihren Auftritt für zu schlecht hielten oder weil man sich mit den Organisatoren zerstritt.
Was das Festival bis heute zu etwas so Außergewöhnlichem macht sind nicht nur die bekannten Headliner und die Tatsache, dass einige von ihnen nur kurze Zeit später tot waren, sondern auch der gigantische Ansturm der Besucher, das Einigkeitsgefühl, die Friedlichkeit und das Statement das damit gegen den laufenden Vietnamkrieg gesetzt wurde. Außerdem wurden viele songs durch das Festival über Nacht zu Hits, wie zB. „Lay down“ von Melanie Safka und „Goin up the country“ von Canned Heat. Auch Santana wurden nach ihrem 45minütigem Auftritt zu Weltstars.
Insgesamt gab es trotz allem angeblich 3 Tote und auch 2 Geburten, aber so wirklich weiß man das nicht, was nur ein weiterer Beweis dafür ist, wie chaotisch alles ablief.
Ein befragter Polizeichef meinte über das Festival, dass man auf diese Kids stolz sein könne und dass sie gute amerikanische Bürger seien. Zitat Ende. Gute amerikanische Bürger auf Drogen.
(C) 2011 by Sandra Andres
Freitag, 12. August 2011
12. August 1968 - Das bleierne Zeppelin startet
Heute vor 43 Jahren, am 12. August 1968, spielten die vier jungen Musiker Robert Plant, John Paul Jones, Jimmy Page und John Bonham zum ersten Mal bei einer Probe zusammen. Die Formation sollte nur wenig später unter dem Namen „Led Zeppelin“ zu einem Pionier der Rockmusik werden, einer der ersten Hard Rock Bands mit mehr als 300 Millionen verkauften Alben.
Der Name der Band stammte eigentlich von „The Who“-Schlagzeuger Keith Moon, der meinte, dass die Band „wie ein bleierner Zeppelin auf die Schnauze fallen würde“. Um „lead“, also bleiern auf Englisch, nicht mit „lead“ - führen – zu verwechseln, änderten sie kurzum die Schreibweise.
Bezeichnend für die Band waren nicht nur ihre oft mystischen Texte und langen songs – teilweise dauerten sie 10 oder 11 Minuten –, und Page´s markantes Gitarrenspiel – er verwendete sehr gerne die Akustikgitarre oder die Doppelgitarre - sondern vor allem ihr Stilmix und der Einsatz verschiedenster Instrumente wie Mandoline und Theremin – ein elektronisches Musikinstrument, das ohne körperliche Berührung gespielt wird, sondern durch den Abstand der Hände zu den Antennen des Instruments. Page hatte überdies großes Interesse an Okkultismus, was der Band bald den Ruf gab, satanistische Texte zu verfassen oder man könne versteckte Botschaften hören, wenn man den Song rückwärts spielte. So zB bei dem Klassiker „Stairway to Heaven“. Page wurde später übrigens vom Rolling Stone zur Nr. 1 der weissen Blues-Gitarristen gekürt.
1968 / 69 hatten Led Zeppelin ihre ersten Gigs als Vorband für Alice Cooper und ihre ersten drei Alben, Led Zeppelin I, II und III schlugen vor allem in den USA ein wie eine Bombe. Das 4. Album trug offiziell keinen Namen, sondern nur 4 runenhafte Symbole, da die Band meinte, Namen und Titeln würden nichts bedeuten, und ist bis heute unter den 4 meistverkauften Alben aller Zeiten.
1973 wurde die Band während eines Auftrittes im Madison Square Garden bestohlen, 203.000 $ wurden aus einem Safe in ihrem Hotel entwendet. Dieser Fall sollte zum wohl größten Raubüberfall in der Rockgeschichte werden und ist bis heute nicht aufgeklärt.
1976 kam der Konzertfilm „The song remains the same“ über die Band heraus, der für 20 Jahre die einzige Dokumentation ihrer exzessiven und langen Live-Auftritte bleiben sollte, bei denen sie oft auch Versionen improvisierten. Denn mit dem Fernsehen standen Led Zeppelin etwas über Kreuz, nachdem sie in den frühen 70ern nach 3 Auftritten meinten, sie würden nicht verstanden und die musikalische Fernsehwelt sei zu poppig und von nun an würden sie sich davon eher fern halten. Und auch ihre Interviews waren rar gesät.
Im gleichen Jahr kam auch das 7. Studioalbum der Band, „Presence“ heraus, das in nur 3 Wochen aufgenommen wurde. Der Sänger der Band, Robert Plant, saß während der Aufnahmen im Rollstuhl, da er kurz zuvor auf Rhodos einen Unfall gehabt hatte. Er meinte später über das Album, er sei zu dem Zeitpunkt frustriert gewesen und seine Stimme würde müde und angespannt klingen. Tatsächlich konnte „Presence“ nicht an die Erfolge seiner Vorgängeralben anknüpfen.
Zwischen 1977 und 1978 kam es zu einer unerwarteten und tragischen Pause der Band, da der Sohn von Plant während einer Tour ums Leben kam. Später widmete er ihm das Lied „All of my Love“.
1980 sollte ein schicksalhaftes Jahr für Led Zeppelin werden und begann schon schlecht: Auf ihrer Europatournee wurde Gitarrist Page auf einem Konzert in der Wiener Stadthalle von einem Feuerwerkskörper getroffen, den ein Student aus der Menge auf die Bühne gefeuert hatte. Am 27. Juni brach Schlagzeuger Bonham auf der Bühne zusammen, ein trauriger Vorbote dessen, was nur wenig später passieren sollte. Am 7. Juli gaben sie ihr letztes Konzert in Berlin. Am 25. September schließlich wurde Schlagzeuger Bonham tot in Page´s Haus aufgefunden, nachdem er im Schlaf an seinem Erbrochenen erstickt war, etwas das in der Rockgeschichte auch schon anderen Kollegen passiert war, wie zB. Jimi Hendrix 1970 oder Bon Scott, vormals Sänger von AC / DC im Februar 1980. Nur wenige Monate später gab die Band ihre Auflösung bekannt.
Trotz allem hatten sie seit 1990 immer noch mehr als 20 Millionen Alben verkauft, davon fast 40% an Unter-25-Jährige.
Plant und Page machten nach der Trennung mit einigen Gemeinschaftsprojekten weiter, arbeiteten u.a. mit den Black Crowes zusammen und traten am Montreux Jazz Festival auf. 1985 kamen die drei Überlebenden zugunsten von Live Aid wieder zusammen und traten mit Phil Collins am Schlagzeug auf, willigten jedoch nicht ein, auf der DVD zu erscheinen, da sie anscheinend nicht mit ihrem Auftritt zufrieden waren. Erst 2007, fast 40 Jahre nach ihrer Gründung, spielten Led Zeppelin wieder zusammen unter ihrem Originalnamen, mit Bonham´s Sohn am Schlagzeug.
(C) 2011 by Sandra Andres
Der Name der Band stammte eigentlich von „The Who“-Schlagzeuger Keith Moon, der meinte, dass die Band „wie ein bleierner Zeppelin auf die Schnauze fallen würde“. Um „lead“, also bleiern auf Englisch, nicht mit „lead“ - führen – zu verwechseln, änderten sie kurzum die Schreibweise.
Bezeichnend für die Band waren nicht nur ihre oft mystischen Texte und langen songs – teilweise dauerten sie 10 oder 11 Minuten –, und Page´s markantes Gitarrenspiel – er verwendete sehr gerne die Akustikgitarre oder die Doppelgitarre - sondern vor allem ihr Stilmix und der Einsatz verschiedenster Instrumente wie Mandoline und Theremin – ein elektronisches Musikinstrument, das ohne körperliche Berührung gespielt wird, sondern durch den Abstand der Hände zu den Antennen des Instruments. Page hatte überdies großes Interesse an Okkultismus, was der Band bald den Ruf gab, satanistische Texte zu verfassen oder man könne versteckte Botschaften hören, wenn man den Song rückwärts spielte. So zB bei dem Klassiker „Stairway to Heaven“. Page wurde später übrigens vom Rolling Stone zur Nr. 1 der weissen Blues-Gitarristen gekürt.
1968 / 69 hatten Led Zeppelin ihre ersten Gigs als Vorband für Alice Cooper und ihre ersten drei Alben, Led Zeppelin I, II und III schlugen vor allem in den USA ein wie eine Bombe. Das 4. Album trug offiziell keinen Namen, sondern nur 4 runenhafte Symbole, da die Band meinte, Namen und Titeln würden nichts bedeuten, und ist bis heute unter den 4 meistverkauften Alben aller Zeiten.
1973 wurde die Band während eines Auftrittes im Madison Square Garden bestohlen, 203.000 $ wurden aus einem Safe in ihrem Hotel entwendet. Dieser Fall sollte zum wohl größten Raubüberfall in der Rockgeschichte werden und ist bis heute nicht aufgeklärt.
1976 kam der Konzertfilm „The song remains the same“ über die Band heraus, der für 20 Jahre die einzige Dokumentation ihrer exzessiven und langen Live-Auftritte bleiben sollte, bei denen sie oft auch Versionen improvisierten. Denn mit dem Fernsehen standen Led Zeppelin etwas über Kreuz, nachdem sie in den frühen 70ern nach 3 Auftritten meinten, sie würden nicht verstanden und die musikalische Fernsehwelt sei zu poppig und von nun an würden sie sich davon eher fern halten. Und auch ihre Interviews waren rar gesät.
Im gleichen Jahr kam auch das 7. Studioalbum der Band, „Presence“ heraus, das in nur 3 Wochen aufgenommen wurde. Der Sänger der Band, Robert Plant, saß während der Aufnahmen im Rollstuhl, da er kurz zuvor auf Rhodos einen Unfall gehabt hatte. Er meinte später über das Album, er sei zu dem Zeitpunkt frustriert gewesen und seine Stimme würde müde und angespannt klingen. Tatsächlich konnte „Presence“ nicht an die Erfolge seiner Vorgängeralben anknüpfen.
Zwischen 1977 und 1978 kam es zu einer unerwarteten und tragischen Pause der Band, da der Sohn von Plant während einer Tour ums Leben kam. Später widmete er ihm das Lied „All of my Love“.
1980 sollte ein schicksalhaftes Jahr für Led Zeppelin werden und begann schon schlecht: Auf ihrer Europatournee wurde Gitarrist Page auf einem Konzert in der Wiener Stadthalle von einem Feuerwerkskörper getroffen, den ein Student aus der Menge auf die Bühne gefeuert hatte. Am 27. Juni brach Schlagzeuger Bonham auf der Bühne zusammen, ein trauriger Vorbote dessen, was nur wenig später passieren sollte. Am 7. Juli gaben sie ihr letztes Konzert in Berlin. Am 25. September schließlich wurde Schlagzeuger Bonham tot in Page´s Haus aufgefunden, nachdem er im Schlaf an seinem Erbrochenen erstickt war, etwas das in der Rockgeschichte auch schon anderen Kollegen passiert war, wie zB. Jimi Hendrix 1970 oder Bon Scott, vormals Sänger von AC / DC im Februar 1980. Nur wenige Monate später gab die Band ihre Auflösung bekannt.
Trotz allem hatten sie seit 1990 immer noch mehr als 20 Millionen Alben verkauft, davon fast 40% an Unter-25-Jährige.
Plant und Page machten nach der Trennung mit einigen Gemeinschaftsprojekten weiter, arbeiteten u.a. mit den Black Crowes zusammen und traten am Montreux Jazz Festival auf. 1985 kamen die drei Überlebenden zugunsten von Live Aid wieder zusammen und traten mit Phil Collins am Schlagzeug auf, willigten jedoch nicht ein, auf der DVD zu erscheinen, da sie anscheinend nicht mit ihrem Auftritt zufrieden waren. Erst 2007, fast 40 Jahre nach ihrer Gründung, spielten Led Zeppelin wieder zusammen unter ihrem Originalnamen, mit Bonham´s Sohn am Schlagzeug.
(C) 2011 by Sandra Andres
Dienstag, 9. August 2011
9. August 1969 - Helter Skelter
Heute vor 42 Jahren, am 9. August 1969 wurde die hübsche und hochschwangere Schauspielerin Sharon Tate in ihrer Villa in Beverly Hills ermordet. Diese furchtbare Tat ging nicht nur als eines der schrecklichsten Verbrechen der amerikanischen Geschichte ein, sondern sollte auch ein schwarzes Kapitel in der Musikgeschichte werden.
Die Morde wurden von der Manson Family verübt, einer Gruppe von Jugendlichen die unter ihrem Leiter Charles Manson bis dahin als Hippie-Kommune zusammenlebten und kaum auffällig waren, außer durch Bagatellverbrechen und rebellische Einsätze gegen die Umweltverschmutzung.
Auf den Tate-Mord folgten noch weitere Morde unter Manson´s Anweisung, der angeblich auf einem Konzert unter Drogeneinfluss eine Vision hatte und sich von da an als Wiedergeburt von Jesus Christus und Satan in einer Person sah und die Kommune zu einer Revolte aufstachelte, die er „Helter Skelter“ nannte, was für ihn ein Synonym für Rassenkrieg und Chaos war. Diese Worte wurden auch, neben vielen anderen, bei den Taten der Manson Family in Blut am den Tatort verschmiert.
Den Namen „Helter Skelter“ hatte er von dem gleichnamigen song der Beatles übernommen, der auf deren White Album 1968 veröffentlicht worden war. Manson galt schon während seiner früheren Zeit im Gefängnis – als er wegen anderer Delikte saß – als Beatles-Fanatiker. Helter Skelter wurde ursprünglich von McCartney in der Absicht geschrieben, einen richtig harten Rock Song zu schreiben, und er sollte auch musikalisch ein Vorbote für Hard Rock und Metal sein. In seiner längsten Version dauerte Helter Skelter fast eine halbe Stunde, es gibt aber kürzere Versionen. Signifikant sind der Schrei-Gesang und die kreischenden E-Gitarren. Die eigentliche Hintergrundgeschichte ist ein Vergnügungspark in Brighton, der eine Rutsche mit selbigem Namen hat, welche im Lied als Symbol für das Auf und Ab im Leben interpretiert werden kann.
Manson selbst hatte eigentlich, bevor er zum Psychopathen und Sektenführer mutierte und damit eines der eigentlich besten und einflussreichsten Musikstücke der Rockmusik für immer außer Gefecht setzte und als praktisch unaussprechlich brandmarkte, auch musikalische Anwandlungen. Er schrieb verschiedene Lieder und schlug sich nach seiner ersten längeren Gefängniszeit als Straßenmusikant durch. Später lernte er Dennis Wilson, den Drummer der Beach Boys kennen, der ihn mit dem Musikproduzenten Melcher bekannt machte. Nach anfänglichem Interesse wies Melcher Manson´s Lieder zurück. Manson wohnte sogar eine Zeitlang in der Villa von Wilson, schließlich übernahm er sie praktisch mit seiner Family, verkaufte dessen goldene Schallplatten und hinterließ Verwüstung und einen Schaden von 100.000 $. Melcher zog sich nach den Manson-Morden jahrelang aus dem Musikgeschäft zurück. Später veröffentlichte Manson doch noch ein Album, mit dem er versuchte, seine Verteidigung zu finanzieren. Auch heute noch veröffentlicht er Musik und bekommt regelmäßig Post von seinen weltweiten Verehrern, obwohl ich finde, dass er vielmehr den Rest seines Lebens in einer Einzelzelle fernab jeglichen menschlichen Kontakts verbringen sollte. Aber leider scheut das Musikbusiness manchmal vor nichts zurück, um Geld zu machen.
Den Ramones fiel diese Kontroverse auch auf und verewigten sie in ihrem Lied „Glad to see you go“ indem sie auf den „Ruhm von Charles Manson“ verweisen.
Auch andere Bands haben Charles Manson und seine Morde musikalisch verarbeitet. Sonic Youth nahmen in ihrem Lied „Death Valley 69“ – auch bekannt unter dem Namen „Spahn Ranch Dance“ Bezug auf die Verhaftung der Manson Family, die im Death Valley stattfand. Die Spahn Ranch war der Ort, wo sie wohnten.
Die Metal-Band System of a Down verweist in ihrem Song „ATWA“ auf die anfangs erwähnten Umweltproteste der Manson-Family, die unter selbigem Namen aktiv war. Auch Die System-of-a-Down-Folgeband „Scars to Broadway“ verwies in ihrem Lied „3005“ kritisch auf Manson.
Und die Underground-Punkband „Die Monster Die“ erzählt ironisch davon, was für ein „toller Kerl“ Manson doch wäre, unter dem Titel „Charles Manson, he´s so handsome“.
Guns´n´Roses und Namensvetter Marilyn Manson brachten Cover-Versionen von 2 Liedern von Charles Manson heraus: „Look at your game girl“, das Axl Rose solo für „Spaghetti Incident“ aufnahm und „My Monkey“.
Auch Helter Skelter wurde trotz allem mehrfach gecovert, unter anderem von Pat Benatar, Aerosmith, Oasis und Mötley Crue. U2 spielten den song 1988 live auf ihrer Rattle-and-Hum-Tour, mit den Worten: „Das ist das Lied, das Charles Manson von den Beatles stahl. Wir stehlen es zurück.“
(c) 2011 by Sandra Andres
Die Morde wurden von der Manson Family verübt, einer Gruppe von Jugendlichen die unter ihrem Leiter Charles Manson bis dahin als Hippie-Kommune zusammenlebten und kaum auffällig waren, außer durch Bagatellverbrechen und rebellische Einsätze gegen die Umweltverschmutzung.
Auf den Tate-Mord folgten noch weitere Morde unter Manson´s Anweisung, der angeblich auf einem Konzert unter Drogeneinfluss eine Vision hatte und sich von da an als Wiedergeburt von Jesus Christus und Satan in einer Person sah und die Kommune zu einer Revolte aufstachelte, die er „Helter Skelter“ nannte, was für ihn ein Synonym für Rassenkrieg und Chaos war. Diese Worte wurden auch, neben vielen anderen, bei den Taten der Manson Family in Blut am den Tatort verschmiert.
Den Namen „Helter Skelter“ hatte er von dem gleichnamigen song der Beatles übernommen, der auf deren White Album 1968 veröffentlicht worden war. Manson galt schon während seiner früheren Zeit im Gefängnis – als er wegen anderer Delikte saß – als Beatles-Fanatiker. Helter Skelter wurde ursprünglich von McCartney in der Absicht geschrieben, einen richtig harten Rock Song zu schreiben, und er sollte auch musikalisch ein Vorbote für Hard Rock und Metal sein. In seiner längsten Version dauerte Helter Skelter fast eine halbe Stunde, es gibt aber kürzere Versionen. Signifikant sind der Schrei-Gesang und die kreischenden E-Gitarren. Die eigentliche Hintergrundgeschichte ist ein Vergnügungspark in Brighton, der eine Rutsche mit selbigem Namen hat, welche im Lied als Symbol für das Auf und Ab im Leben interpretiert werden kann.
Manson selbst hatte eigentlich, bevor er zum Psychopathen und Sektenführer mutierte und damit eines der eigentlich besten und einflussreichsten Musikstücke der Rockmusik für immer außer Gefecht setzte und als praktisch unaussprechlich brandmarkte, auch musikalische Anwandlungen. Er schrieb verschiedene Lieder und schlug sich nach seiner ersten längeren Gefängniszeit als Straßenmusikant durch. Später lernte er Dennis Wilson, den Drummer der Beach Boys kennen, der ihn mit dem Musikproduzenten Melcher bekannt machte. Nach anfänglichem Interesse wies Melcher Manson´s Lieder zurück. Manson wohnte sogar eine Zeitlang in der Villa von Wilson, schließlich übernahm er sie praktisch mit seiner Family, verkaufte dessen goldene Schallplatten und hinterließ Verwüstung und einen Schaden von 100.000 $. Melcher zog sich nach den Manson-Morden jahrelang aus dem Musikgeschäft zurück. Später veröffentlichte Manson doch noch ein Album, mit dem er versuchte, seine Verteidigung zu finanzieren. Auch heute noch veröffentlicht er Musik und bekommt regelmäßig Post von seinen weltweiten Verehrern, obwohl ich finde, dass er vielmehr den Rest seines Lebens in einer Einzelzelle fernab jeglichen menschlichen Kontakts verbringen sollte. Aber leider scheut das Musikbusiness manchmal vor nichts zurück, um Geld zu machen.
Den Ramones fiel diese Kontroverse auch auf und verewigten sie in ihrem Lied „Glad to see you go“ indem sie auf den „Ruhm von Charles Manson“ verweisen.
Auch andere Bands haben Charles Manson und seine Morde musikalisch verarbeitet. Sonic Youth nahmen in ihrem Lied „Death Valley 69“ – auch bekannt unter dem Namen „Spahn Ranch Dance“ Bezug auf die Verhaftung der Manson Family, die im Death Valley stattfand. Die Spahn Ranch war der Ort, wo sie wohnten.
Die Metal-Band System of a Down verweist in ihrem Song „ATWA“ auf die anfangs erwähnten Umweltproteste der Manson-Family, die unter selbigem Namen aktiv war. Auch Die System-of-a-Down-Folgeband „Scars to Broadway“ verwies in ihrem Lied „3005“ kritisch auf Manson.
Und die Underground-Punkband „Die Monster Die“ erzählt ironisch davon, was für ein „toller Kerl“ Manson doch wäre, unter dem Titel „Charles Manson, he´s so handsome“.
Guns´n´Roses und Namensvetter Marilyn Manson brachten Cover-Versionen von 2 Liedern von Charles Manson heraus: „Look at your game girl“, das Axl Rose solo für „Spaghetti Incident“ aufnahm und „My Monkey“.
Auch Helter Skelter wurde trotz allem mehrfach gecovert, unter anderem von Pat Benatar, Aerosmith, Oasis und Mötley Crue. U2 spielten den song 1988 live auf ihrer Rattle-and-Hum-Tour, mit den Worten: „Das ist das Lied, das Charles Manson von den Beatles stahl. Wir stehlen es zurück.“
(c) 2011 by Sandra Andres
Montag, 8. August 2011
8. August 1961 - The Edge is born
Heute vor 50 Jahren, am 8. August 1961 wurde David Evans in London geboren. Bekannter wurde er allerdings später unter dem Künstlernamen „The Edge“, den ihm sein Bandkollege Bono von U2 gab, der legendären Rockband mit der er bis heute 12 Alben aufgenommen hat.
Evans kam bereits als Kleinkind nach Irland und gründete in seiner Jugend seine erste Band zusammen mit seinem Bruder, nachdem seine Mutter auf einem Flohmarkt eine akustische Gitarre um ein Pfund gekauft hatte. Die Band begann 1976 im Stil von Punk Rock und änderte 2 Jahre später ihren Namen in U2, als Dave´s Bruder die Gruppe verließ, und Bono stattdessen beitrat. 1981 hätte er U2 beinahe aus religiösen Gründen verlassen, überlegte es sich dann aber glücklicherweise doch anders und ist bis heute dabei.
Bezeichnend für Edge´s Gitarrenspiel ist vor allem sein minimalistischer Stil und seine Verzögerungseffekte an der Gitarre, die zum Markenzeichen von U2 wurden. Statt ausgiebiger Gitarrensoli, wie sie viele andere Rockbands haben, setzt Edge eher einfache Melodien und Patterns ein, die wiederholt werden. So versucht er laut eigener Aussage, den maximalen Effekt aus dem Spielen minimalster Noten herauszuholen. Er meinte außerdem, Noten seien teuer und man sollte nicht mit ihnen herumschmeißen sondern die finden, die in ihrer Wirkung am geeignetsten sind. Er sei schließlich Musiker und kein Revolverheld.
Abgesehen davon, dass er fast immer unter den 100 besten Gitarristen aller Zeiten ist, egal, wer gerade wählt, hat er auch viele der U2-songs geschrieben oder mitgeschrieben, darunter zB „Sunday Bloody Sunday“ oder „Crumbs from your table“, das angeblich während einer alkoholisierten Nacht mit Bono entstand. Außerdem steuerte er Soundtracks zu Spiderman bei und zu der Bühnenadaption von „Uhrwerk Orange“.
Wenn er nicht gerade background vocals singt, greift er auch mal als Leadsänger zum Mikro, so zB bei „Numb“ und „Van Diemen´s land“ und in manchen – teilweise akustischen - Live-Versionen von „Sunday Bloody Sunday“. Außerdem spielt er auch Piano und Keyboard, wie bei „New Year´s Day“ oder „Miss Sarajevo“, Orgel (bei „Please“) oder wenn´s nötig ist auch mal Gitarre und Keyboard abwechselnd, wie bei den Live-Versionen von „Moment of Surrender“. Und wird´s ihm dann immer noch zu langweilig, tauscht er das Instrument mit Bandkollegen Adam Clayton.
Die Liste seiner musikalischen Zusammenarbeiten ist lang. 1989 schrieb er zusammen mit Bono das Lied „She´s a mystery to me“ für den Ur-Rock´n´Roller Roy Orbison, das sie schließlich alle zusammen aufnahmen und zur letzten Studioaufnahme von Orbison werden sollte. 1995 schrieben er und Bono das James-Bond-Lied „Golden Eye“ für Tina Turner. Zusammen mit Johnny Cash sang er das Lied „The Wanderer“ auf dem Zooropa-Album, mit Rihanna und Jay-Z trat er auf einem Benefizkonzert für Haiti auf, und 2010 spielte er am Glastonbury Festival zusammen mit Muse „Where the streets have no name“.
Mit Gitarrenlegende B.B. King verbindet ihn nicht nur das Instrument, sondern auch eine Pokerfreundschaft und nachdem er angeblich nach einer Pechsträhne Geld von selbigem borgen musste, gab er ihm dies in Form einer Tafel zurück, auf der stand: „Es ist keine Schande, vom Meister geschlagen zu werden“.
Außerdem war er in dem Dokumentarfilm über elektrische Gitarren „It might get loud“ zu sehen, zusammen mit Jack White von den White Stripes und Jimmy Page von Led Zeppelin.
Privat ist Evans zum zweiten Mal verheiratet, aus der ersten Ehe hat er 3 Töchter, mit seiner 2. Frau, die er während der Zoo-TV-Tour kennen lernte, als diese als Bauchtänzerin engagiert war, 2 Kinder. Seine erste Ehe konnte trotz Trennung 1989 bis 1996 nicht geschieden werden, weil dies seinerzeit in Irland noch illegal war.
Ich verabschiede mich mit einem Happy Birthday und einem bittenden: Rock on!
(C) 2011 by Sandra Andres
Evans kam bereits als Kleinkind nach Irland und gründete in seiner Jugend seine erste Band zusammen mit seinem Bruder, nachdem seine Mutter auf einem Flohmarkt eine akustische Gitarre um ein Pfund gekauft hatte. Die Band begann 1976 im Stil von Punk Rock und änderte 2 Jahre später ihren Namen in U2, als Dave´s Bruder die Gruppe verließ, und Bono stattdessen beitrat. 1981 hätte er U2 beinahe aus religiösen Gründen verlassen, überlegte es sich dann aber glücklicherweise doch anders und ist bis heute dabei.
Bezeichnend für Edge´s Gitarrenspiel ist vor allem sein minimalistischer Stil und seine Verzögerungseffekte an der Gitarre, die zum Markenzeichen von U2 wurden. Statt ausgiebiger Gitarrensoli, wie sie viele andere Rockbands haben, setzt Edge eher einfache Melodien und Patterns ein, die wiederholt werden. So versucht er laut eigener Aussage, den maximalen Effekt aus dem Spielen minimalster Noten herauszuholen. Er meinte außerdem, Noten seien teuer und man sollte nicht mit ihnen herumschmeißen sondern die finden, die in ihrer Wirkung am geeignetsten sind. Er sei schließlich Musiker und kein Revolverheld.
Abgesehen davon, dass er fast immer unter den 100 besten Gitarristen aller Zeiten ist, egal, wer gerade wählt, hat er auch viele der U2-songs geschrieben oder mitgeschrieben, darunter zB „Sunday Bloody Sunday“ oder „Crumbs from your table“, das angeblich während einer alkoholisierten Nacht mit Bono entstand. Außerdem steuerte er Soundtracks zu Spiderman bei und zu der Bühnenadaption von „Uhrwerk Orange“.
Wenn er nicht gerade background vocals singt, greift er auch mal als Leadsänger zum Mikro, so zB bei „Numb“ und „Van Diemen´s land“ und in manchen – teilweise akustischen - Live-Versionen von „Sunday Bloody Sunday“. Außerdem spielt er auch Piano und Keyboard, wie bei „New Year´s Day“ oder „Miss Sarajevo“, Orgel (bei „Please“) oder wenn´s nötig ist auch mal Gitarre und Keyboard abwechselnd, wie bei den Live-Versionen von „Moment of Surrender“. Und wird´s ihm dann immer noch zu langweilig, tauscht er das Instrument mit Bandkollegen Adam Clayton.
Die Liste seiner musikalischen Zusammenarbeiten ist lang. 1989 schrieb er zusammen mit Bono das Lied „She´s a mystery to me“ für den Ur-Rock´n´Roller Roy Orbison, das sie schließlich alle zusammen aufnahmen und zur letzten Studioaufnahme von Orbison werden sollte. 1995 schrieben er und Bono das James-Bond-Lied „Golden Eye“ für Tina Turner. Zusammen mit Johnny Cash sang er das Lied „The Wanderer“ auf dem Zooropa-Album, mit Rihanna und Jay-Z trat er auf einem Benefizkonzert für Haiti auf, und 2010 spielte er am Glastonbury Festival zusammen mit Muse „Where the streets have no name“.
Mit Gitarrenlegende B.B. King verbindet ihn nicht nur das Instrument, sondern auch eine Pokerfreundschaft und nachdem er angeblich nach einer Pechsträhne Geld von selbigem borgen musste, gab er ihm dies in Form einer Tafel zurück, auf der stand: „Es ist keine Schande, vom Meister geschlagen zu werden“.
Außerdem war er in dem Dokumentarfilm über elektrische Gitarren „It might get loud“ zu sehen, zusammen mit Jack White von den White Stripes und Jimmy Page von Led Zeppelin.
Privat ist Evans zum zweiten Mal verheiratet, aus der ersten Ehe hat er 3 Töchter, mit seiner 2. Frau, die er während der Zoo-TV-Tour kennen lernte, als diese als Bauchtänzerin engagiert war, 2 Kinder. Seine erste Ehe konnte trotz Trennung 1989 bis 1996 nicht geschieden werden, weil dies seinerzeit in Irland noch illegal war.
Ich verabschiede mich mit einem Happy Birthday und einem bittenden: Rock on!
(C) 2011 by Sandra Andres
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